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Felix stützte sich mit der Hand an der Bank ab.  Welche Schatulle, ich habe nichts. Leon wollte
mir den Ring erst im letzten Moment geben.
 Das hab ich doch auch. Leons Stimme klang gefährlich hoch.  Keine zwei Minuten ist das
her.
Felix schaute verdutzt von Leon zu Vivi, dann blieb sein Blick an Svenja vor ihm hängen, die
mit einer kecken Geste den schwarzen Federhut aufsetzte, der bis jetzt neben ihr auf der Bank
gelegen hatte. Paul hatte Mira den leicht zerknautschten Hut sofort ausgehändigt, als sie ihn
danach gefragt hatte. Die aufgesetzten weißen Federn schimmerten im Licht. Svenja rückte den
Hut auf ihren blonden Locken zurecht, als ginge sie die neuerliche Katastrophe überhaupt nichts
an. Felix wandte den Blick zögerlich zu Leon.  Ich & also, ich habe den Ring nicht.
 Das darf jetzt nicht wahr sein. Leon warf das Skript auf den Boden und stapfte auf das Set.
 Der Ring ist vierzigtausend Euro wert. Wo ist das Ding, Felix? Er baute sich vor dem knienden
Schauspieler auf.
Mira konnte sich ein Lachen kaum verkneifen, dann sah sie, dass auch Svenja Mühe hatte, ihr
Gesicht unter Kontrolle zu halten.
 Leon. Vivis Stimme klang scharf.
Felix richtete sich auf.  Ich habe keinen Ring bekommen. Ich hab das Ding noch nicht mal
gesehen. Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust.
Leon bekam einen hochroten Kopf.  Ich habe ihn dir gerade eben gegeben!
 Nein, das hast du nicht. Wann denn? Mira hat mir noch einen Puderrest vom Arm geklopft,
und dann war ich sofort am Set. Felix war aufgebracht.
 Stimmt das, Mira? , fragte Vivi mit eisiger Stimme.
 Ja, genau. So hätte er nicht vor die Kamera gekonnt, deshalb & 
 Danke! Vivi warf Leon einen vernichtenden Blick zu.  Wir wollen hier mal nicht
durchknallen. Jetzt wird gedreht, basta. Haben wir etwas anderes als diesen Ring, was Tobias
Caren für den Heiratsantrag überreichen könnte?
Keiner wagte, einen Ton zu sagen. Es war schon gefährlich genug, Vivi in so einer Laune
überhaupt anzusprechen. Irgendeinen Vorschlag zu machen, den sie sofort abschmettern würde,
war Selbstmord. Leon war der Einzige, der dann noch mit ihr reden konnte. Doch der stand völlig
verdattert zwischen Felix und Svenja neben dem Brunnen.
Aber plötzlich zog er etwas aus seinem Jackett.  Vielleicht geht ja das hier , sagte er und hielt
Vivi einen Umschlag entgegen.  Das sind zwei Flugtickets nach Paris.
Alle starrten auf den Umschlag, auf dem das Logo eines hochpreisigen Reiseunternehmens
prangte.
Mit leiser Stimme fragte Vivi.  Zwei Tickets?
 Na ja &  Leons Hand mit dem Umschlag zitterte.  Paris ist schließlich die Stadt der Liebe,
und da kann man & na, da kann man einfach nicht alleine hinfahren, Vivi. Sein Blick hätte
Steine erweichen können, und wenn sich Mira nicht täuschte, dann huschte da tatsächlich ein
Lächeln über Vivis Gesicht. Mira wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Himmel, was war
Leon für ein Romantiker!
 Also gut. Vivi wischte sich über das linke Auge, dann riss sie Leon den Umschlag aus der
Hand und winkte Felix vom Set.  Hier. Dann eben Flitterwochen statt Ring. Wo der nun ist, klären
wir später. First things first. Und nun alle auf Anfang. Verdammt noch mal!
Felix und Svenja spielten die Antragsszene knapp bis zum Ende durch. Alles lief wunderbar, nur
ab und zu starrte Felix einen Moment zu lange auf Svenjas Hut. Mira überprüfte, ob Kerstin und
Bastian an den vereinbarten Plätzen standen. Felix durfte ihnen nachher nicht entwischen. Aber
alle denkbaren Fluchtrichtungen waren gesichert. Bastian stand mit einem Stolperkabel in der
Hand vor der automatischen Tür. Kerstin versperrte die Richtung zum vorderen Ausgang. Und
Mira selbst verstellte den Weg in die Kulissen zum Hinterausgang.
Am Kurbrunnen sank Felix gerade wieder vor Svenja auf die Knie und improvisierte.  Caren,
kein Tag könnte besser sein für meine Frage. Er zückte die Tickets.  Willst du mit mir in die
Stadt der Liebe fliegen?
Jetzt lächelte Svenja und zog dabei das Kissen hervor, auf dem sie die ganze Zeit gesessen
hatte. Dort hatte sie ihn versteckt! Das Kissen fiel auseinander und wurde zu einem blauen
Hausmantel, der dem verschwundenen wie ein Ei dem anderen glich. Kerstin hatte auf eBay
Stunden mit der Suche nach einem ähnlichen Modell zugebracht und ihn per Eilkurier kommen
lassen.  In diesem Zaubermantel fliege ich mit dir, wohin du willst. Svenja enthüllte den Mantel,
sodass das silberne Muster zu erkennen war.
Felix stand der Mund offen. Er tastete mit ausgestreckten Händen nach dem Stoff.
Von der Regie kam ein gurgelndes Geräusch, aber Vivi hielt Leon den Mund zu. Sie machte
Zeichen, alles weiterlaufen zu lassen.
 Bloß zuerst, mein Lieber, möchte ich dir gerne den Nacken massieren. Vielleicht mit diesem
Öl? Svenjas schlanke Hand zog ein Fläschchen aus der Blumendeko. Gott sei Dank hatte
Beautyline ja inzwischen nachgeliefert.
Leon wollte aufs Set stürzen, Vivi hielt ihn jedoch fest.
 Ich & ich &  Felix schluckte sichtbar, fuhr sich mit der Hand über die Stirn und schaute zu
Svenja auf, die nun in das Becken des Kurbrunnens griff. Wasser perlte von ihrer Hand ab, als sie
mit einem venezianischen Glaskelch wieder auftauchte. Es war Masoumées Fundstück, das sie
einer Freundin verdankte, die sich im Antiquitätenhandel auskannte.
Svenja reichte dem bleichen Felix den gefüllten Kelch.  Mein Armer, was hast du denn?
Brauchst du eine Stärkung? Trink einen Schluck von dem Heilwasser des Sophienbads. Sie
reichte dem noch immer knienden Felix den Kelch.
Aus Felix Mund kam ein Geräusch, das sich wie das Knurren eines Hundes anhörte. Mit einer [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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