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und ich hatten eine tolle Zeit zusammen. Hat er dir davon erzählt?“ Nathan Wilder hatte von kaum etwas anderem gesprochen. Die glorreichen Tage auf der Highschool waren alles, was er gehabt hatte. Die Träume, die er seiner Frau und seinem Kind geopfert hatte. „Wir haben uns nach dem Abschluss aus den Augen verloren. Ich bin aufs College gegangen und danach zu den Profis. Aber nach fünf Jahren im Geschäft war mein Knie kaputt. Vorher habe ich noch das hier bekommen.“ Ted hob eine riesige Hand mit einem auffal- lenden Ring. Es war der, den Super-Bowl-Gewinner verliehen beka- men. „Was treibt der gute Nate denn so?“ Zach fühlte, wie Allison über seinen Arm strich und seine Hand drückte. „Es tut mir leid, Mr Thompson“, sagte sie leise. „Zachs Vater ist vor über zehn Jahren verstorben.“ Ted fluchte. „Das wusste ich nicht. Ich hatte immer gehofft, dass die alte Truppe sich mal trifft und über die guten alten Zeiten plaudert. Dein Dad …“ Er schüttelte den Kopf. „Aus ihm hätte ein ganz Großer werden können.“ Hätte. Kein Wort fasste Nathan Wilders Leben besser zusam- men. Zach war fest entschlossen, es anders zu machen. Sein Vater 88/155 war gescheitert, aber der Sohn würde es besser machen. Nichts – und niemand – würde ihn davon abhalten. Als Zach mit Allison zu Knox zurückfuhr, spürte er ihren Blick wie ein tröstendes Streicheln. „Ich habe meinen Dad vor sechs Monaten verloren“, sagte sie leise und legte ihre Hand auf seine. Er hatte sie auf dem Oberschenkel zur Faust geballt, ohne es zu merken. „Das war das Schlimmste, was ich jemals durchgemacht habe. Es gibt Tage, an denen ich nicht fassen kann, dass er nicht mehr da ist. Ich wollte ihm noch so viel sagen und wünschte …“ „Nicht“, stieß Zach hervor. Er hätte einfach nur nicken und so tun können, als wäre ihre Trauer mit seiner zu vergleichen. Aber er bra- chte es nicht fertig. „Bei mir ist es anders.“ Er wartete, bis sie an einer roten Ampel hielten, und sah Allison an. „Mein Dad war der Quarterback seines Highschool-Footballteams. Mit ihm hat es nur ein einziges Spiel verloren und war drei Jahre hintereinander die beste Schulmannschaft in Arizona. Er war ein Held und wurde bewundert.“ Den Mann hatte Zach nie gekannt. Die ungewollte Ehe und Vaterschaft hatten den Glanz schnell stumpf werden lassen. „Er hat sich aufs College gefreut und war sicher, dass er es in ein Profiteam schaffen würde. In seinem letzten Schuljahr wurde meine Mutter schwanger. Sie haben beide ihren Abschluss gemacht, aber er ist nicht aufs College gegangen. Stattdessen hat er im Lagerhaus einer Speditionsfirma gearbeitet. Er hat es gehasst. Da sind eben keine Kameras und keine Cheerleader, wenn man einen Gabelstapler fährt. Er hat mir und meiner Mom nie verziehen, dass wir ihn daran gehindert haben, seine Träume zu verwirklichen.“ „Er hätte auch anders reagieren können“, sagte Allison. „Man kann auch mit einer Familie glücklich sein. Und statt Kameras und Cheerleadern gibt es Menschen, die einen lieben und jeden Meilen- stein feiern.“ 89/155 Das klang gut. Zu gut. Wie die Beziehung, die sie allen vorgaukel- ten. Aber Zach hatte vierzehn Jahre lang erlebt, was Familie auch bedeuten konnte. „Mein Vater wäre anderer Meinung.“ Seufzend nahm sie die Hand von seiner. „Und vielleicht würde er sich irren.“ „Selbst wenn, es ändert, nichts daran, wer ich geworden bin und was ich will.“ „Den Collins-Auftrag.“ „Genau.“ „Wäre es nicht schön, wenn du deinen Erfolg mit einem anderen Menschen teilen könntest?“ Teilen hatte ihn nie interessiert. Seine Erfolge gehörten ihm … und nur ihm allein. Aber zum ersten Mal in seinem Leben ahnte Zach, wie hohl ein solcher Triumph sein konnte. Nach einem Vormittag voller Besprechungen betrat Zach sein Büro und blieb abrupt stehen. Allison saß an ihrem Schreibtisch, schaute konzentriert auf den Bildschirm und präsentierte ihm ihr Profil – die elegant geschwungene Augenbraue, den hohen Wangen- knochen, die anmutig geformten Lippen … Weil er so viel arbeitete, hatte Zach keine lange Reihe von Liebhaberinnen oder One-Night-Stands, mit denen andere Männer gern prahlten. Aber er war mit so vielen Frauen zusammen gewesen, dass er sich an keinen Kuss richtig erinnern konnte. Bis er Allison begegnet war. Seitdem träumte er fast jede Nacht von ihr und erwachte voller Verlangen. Jeder anderen Frau hätte er ein Abenteuer vorgeschlagen, ein paar heiße Nächte, um danach wieder ruhig schlafen können. Bei Allison wagte er es nicht. Obwohl sie von einem Job zum nächsten wechselte, schien sie bei Beziehungen Wert auf Beständigkeit zu le- gen. So sehr sie es auch zu verbergen versuchte, sobald sie ihren Exfreund erwähnte, der Schmerz in ihrem Blick war nicht zu 90/155 übersehen. Sie musste den Mann geliebt haben, auch wenn er sie schäbig behandelt hatte. Das modische Outfit, die leuchtenden Farben, ihre unverblümte und manchmal sogar respektlose Art – all das gehörte zu der Fassade, mit der sie ihr wahres Ich schützen wollte. Sie war nicht so selbstsicher, wie sie sich gab, das spürte er. Und selbst wenn sie es wäre, würde er Allison nach einer kurzen, heißen Affäre nicht so einfach vergessen können. Im Gegenteil, es wäre kein Ende, sondern erst der Anfang … Zach schüttelte den beunruhigenden Gedanken ab, räusperte sich und ging an seinen Schreibtisch. „Daryl hat um ein Update der Collins-Präsentation gebeten. Ich habe ihm gesagt, dass du … einen Einkaufsbummel durchs Internet machst?“ Auf ihrem Bildschirm glänzte ein goldenes Armband mit einem herzförmigen Anhänger. „Ja, sicher.“ Sie errötete leicht, als hätte er sie bei etwas Ver- botenem ertappt. „Du hast offenbar nicht die leiseste Ahnung, wie viel eine Aushilfe verdient. Bei Collins Jewellers könnte ich mir höchstens ein Silberputztuch leisten. Aber ich dachte mir, wir kön- nten unsere … deine Präsentation etwas persönlicher gestalten, in- dem wir ein paar Bilder einbauen“, erklärte sie und rief eine Grafik auf, die sowohl beide Firmenlogos als auch Fotos edelster Sch- muckstücke aus der Collins-Kollektion enthielt. „Wow, das ist … gute Arbeit.“ Zach hatte sich schon gefragt, wie er seiner Präsentation die indi- viduelle Note verleihen sollte, die sein Chef von ihm erwartete. Als
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